„It´s hot in the city. So bleibst Du cool“ (2) – Outfit bei Hitze

Mit diesen Stoffen überstehst Du die Sommerhitze locker!

Igitt, der Schweiß rinnt Dir am Körper entlang… Die nassen Flecken unter den Achseln zeigen besser als jeder Thermometer, wie „hot in the city“ es grad ist. Es wird nicht lang dauern, dann sieht man es nicht nur, man riecht es auch – Wie hochpeinlich.

Sommerhitze hin oder her, dieses Meeting muss sein. Aber wie löst Du den Konflikt zwischen aufgeheizten Innenräumen und gleißender Hitze draußen einerseits und einer coolen, entspannten Optik andererseits? Neue Kunden oder neue Arbeitgeber haben schließlich ihre Erwartungen an Dich und Deinen professionellen und souveränen Auftritt.

Eine Klimaanlage klingt praktisch, ist sie auch. Zu große Temperaturunterschiede zwischen klimatisiert innen und heiß außen aber befördern, dass Du Dich erkältest. Es gibt noch eine Lösung, damit Dein Erscheinungsbild nicht zum Fiasko wird und so Deinen Erfolg verhindert: Entscheide Dich für die richtigen Kleidungsstoffe. Unter ihnen gibt es wahre Zauberer. Und sie treten gern gemeinsam auf.

Baumwolle

Baumwolle wird aus den Samenhaaren der gleichnamigen Pflanzen gewonnen. Sie ist sehr saugfähig. Allerdings trocknen nasse Baumwolltextilien nur langsam. Feucht oder nass sind sie viel reißfester als trocken. Sie können Schmutz und Öl sehr gut aufnehmen und auch gut wieder abgeben.

Ihre großen Vorteile sind ihr angenehm kühles Tragegefühl und ihre Hautfreundlichkeit, weil sie nicht kratzt. Auch für Allergikern ist sie angenehm zu tragen. Baumwolle ist sehr widerstandsfähig gegenüber Motten und anderen Insekten. Ihr Nachteil allerding ist, dass sie knittert. Dies wiederum stört die Passform der Kleidungsstücke.

Kaschmir

Kaschmirwolle, Kaschmirhaar oder Kaschmir, ist das sehr feine, glänzende, leicht gekräuselte Unterhaar der Kaschmirziege, aus der Region Kaschmir. Es wird meist beim Fellwechsel im Frühjahr gewonnen.

Kaschmir gehört zu den Edelhaaren, den Luxusfasern, und ist eine der teuersten Naturfasern. Deswegen wird sie oft mit Merino- oder mit Schafswolle gemischt. Dank seiner Feinheit isoliert es trotz seines geringen Eigengewicht Wärme sehr gut. Leider ist es etwas empfindlich, aber sehr formbeständig, viel mehr als Leinen oder Baumwolle

In der Herkunftsregion wird Kaschmir bereits seit ungefähr 1000 v. Chr. zu Textilien verarbeitet.

Leinen

schlecht bügeln. Die einen meinen, Leinen knittert „edel“ und arrangieren sich damit, die anderen fühlen sich zerknittert sehr ungepflegt und nachlässig. Die Liebhaber schätzen das angenehme Tragegefühl im Sommer sehr. Gutes Leinen stammt aus Frankreich, schwerere Arten aus Irland.

Als Leinen oder Flachs ist die Faser des Gemeinen Leins. Aber auch das daraus hergestellte Gewebe wird so genannt. Die eindeutigen Vorteile dieser Naturfaser sind ihre hohe Robustheit, Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit. Leinen ist sehr reißfest, besonders im nassen Zustand, es ist schmutzabweisend und bildet keine Flusen. Wegen seiner bakteriziden und antistatischen Eigenschaften ist Leinen auch für Allergiker gut verträglich. Es ist biologisch abbaubar und deswegen eine der umweltfreundlichsten Textilfasern.

Mohair

Mohair ist das Haar der Angoraziegen, auch „Mohairziegen“ genannt. Sie stammen ursprünglich aus der Provinz Ankara in der Türkei. Eine Ziege gibt jährlich zweimal ihr Haar ab, jeweils zwischen 3 und 6 kg Wolle. Das Haar der Angoraziege ist lang, seidig, gelockt. Das der Jungtiere ist sehr fein. Daher wird Mohair dem Alter der Ziege und damit der Feinheit des Ziegenhaars entsprechend in Kategorien eingeteilt: „Kid“, „Young goat“ und „Adult“. Für Kleidung wird vorrangig die Klasse „Kid“ verwendet, „Adult“ eher für Decken, Kissen, Möbelbezüge und Teppiche.

Aus Mohair gefertigte Textilien sind angenehm weich. Dank seiner Feinheit ist Mohair wasserabweisend. Er kann Feuchtigkeit aufsaugen, ohne sich nass anzufühlen. Gut verarbeitet ist er knitterfrei. Mohair kühlt im Sommer und wärmt im Winter.

Der ideale Stoff für jene, die Knittern verabscheuen, sei es noch so edel. Mohair dagegen knittert noch weniger als Merinowolle und ist sehr elastisch. Der Topbegleiter für ein gepflegtes Erscheinungsbild.

Seersucker

Der perfekt Sommerstoff für Anzüge, Blusen und Hemden, Shorts, Kleider und Röcke. Seersucker hat dank einer speziellen Webtechnik eine leicht geriffelte Oberfläche. Der Stoff liegt nicht vollständig auf der Haut auf, daher lässt er luftige Freiräume zu, durch die die Luft zirkulieren kann – für ein angenehm leichtes und frisches Tragegefühl. Und noch ein Vorteil: Seersucker ist dank seiner Struktur bügelfrei.

Die Bezeichnung „Seersucker“ stammt ab vom persischen „shir o shekar“ ab. Das bedeutet „Milch und Zucker“, wegen der glatten und rauen Streifen des Stoffes.

Seide

Seide als Stoff für einen Anzug oder ein Sakko? Schwer vorstellbar! Seide hat temperaturregulierende Eigenschaften. Wie Mohair kann Seide im Sommer kühlen und im Winter wärmen. Für Anzüge oder Jacken wird Seide mit Wolle oder Leinen gemischt. Daher sind sie sehr angenehm zu tragen. Seide hat einen leichten Glanz, ist sehr fest und knittert kaum. Empfindlich reagiert Seide auf sehr hohe Temperaturen, auf Abrieb und auf Wasserflecken.

Seide wird aus den Kokons der Seidenraupe, der Larve des Seidenspinners (Maulbeerspinner) gewonnen. Die meiste Seide wird in China hergestellt.

Wolle und Schurwolle

Leichte Schurwolle – ein Geheimtipp. Der Feinheitsgrad „Super 130-S“ und noch feinere Grade fühlen sich im Sommer sehr luftig an. Sie knittert kaum und ist daher ein Liebling für die Liebhaber feiner, gepflegter Optik.

Schurwolle wird vom lebendigen Tier gewonnen, im Gegensatz zu „Wolle“ oder “Reißwolle“, die von toten Tieren stammen oder aus Alttextilien bestehen kann. Somit ist Schurwolle das frischere Material und von sehr hoher Qualität. Die beste Wolle liefert das Merinoschaf.

Diese Zeichen gemäß dem Textilkennzeichnungsgesetz solltest Du kennen:
WV steht für Reine Schurwolle, WO für Reißwolle.

So pflegst Du diese Materialien am besten

Die warme Jahreszeit ist die Saison für helle Farben und Stoffe. Logisch, dass Speisen mit Saucen und ähnlichem darauf sehr schnell ihre Spuren hinterlassen. Also wähle, entweder das helle Outfit oder die Tomatensauce. Lass Flecken im Zweifelsfall am besten von Fachleuten entfernen. 

Trage Deine Outfits nicht an zwei Tagen hintereinander. Lasse mindestens einen Tag Ruhe, damit sie gut auslüften können. Dafür hängst Du an die frischen Luft im Garten, Balkon, Terrasse oder im Bad nach dem Duschen auf. So erholt sich der Soff am besten.

Bürste sie nach dem Tragen mit einer Kleiderbürste aus Naturmaterial aus. Lasse Anzüge, Kostüme, Blazer, Sakkos, Jacketts nicht zu oft reinigen. Aber reinige sie chemisch auf jeden Fall am Ende der Saison, bevor diese Stücke vor den kalten Monaten verstaut werden.

Fotos: Beate Paschke

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